Donnerstag, 28. August 2014

Zeltfestival Ruhr: Casper

Wenn Casper nach Bochum einlädt …

.. wird daraus selten ein sinniger Blogbeitrag meinerseits.

22.08.2014. Abschluss der Festivalsaison und Ausweichtermin meines verpassten Konzerts im März irgendwo im Niemandsland zwischen Bochum und Witten. Der Tag versprach mal wieder herrlich strukturiert zu werden und auch null stressig. Denn wo Annika und ich zunächst noch planten, dass ich mich gegen 14 Uhr auf den Weg nach Duisburg machte, plante anderenorts jemand eine Wohnungsbesichtigung um 15:30 in Bonn. So schön, so gut. Wohnraum muss ja besichtigt werden. Dass ich aber die vermutlich hässlichste, unschönste Wohnung in ganz Bonn sehen würde – damit rechnete ja niemand.
Soweit so gut. Gegen 16 Uhr konnte ich mich nach dem üblichen Gezanke mit sämtlichen Fahrkartenautomaten auch endlich auf den Weg nach Oberhausen machen. Wo uns Stau erwartete.

Auch wenn das alles ganz schön grausam klingt: Wir sind angekommen und es hatte auch noch nicht angefangen – also, das Konzert. Der Regen schon.
'Ne Dreiviertelstunde in der Schlange gestanden und komplett nass geworden – so'n Parka ist vielleicht doch nicht ganz so wasserdicht. Dann waren wir aber auch schon drinnen und haben es im Gegensatz zu anderen Besuchern so ganz ohne Gekreische in unsere dritte Reihe geschafft.

Ich muss ehrlich sagen, dass so ein Casper-Konzert ohne Support was ganz merkwürdiges war. Schließlich war ich bisher immer nur in Bielefeld, wo drei Bands vorher spielen. Das Konzert konnte dann also, nachdem sich alle mehr oder weniger gefunden hatte (ich verweise auf ein sehr ausdauerndes „Mach mal Arm hoch“ schräg hinter uns), konnte es dann tatsächlich auch schon losgehen.
Klammheimlich schlich sich zwischendurch auch Konrad, der Keyboarder auf die Bühne und Annika und ich hatten so unsere Probleme, ihn als solchen zu identifizieren, aber darüber will ich nicht weiter reden.

So an sich weiß man (also ich) ja, wie so ein Casper-Konzert ist und das lässt sich mit wenigen Worten sehr gut beschreiben. Es war super, an den richtigen Stellen gefühlvoll und an anderen eben einfach nur gut und lustig. Generell muss man sagen, dass Casper unglaublich energievoll ist und sein Publikum auch einfach mitreißen kann – als ehemaliger kein-Rap-Hörer finde ich das manchmal immer noch alles ziemlich verrückt, aber mit jedem Konzert freu ich mich mehr, dass ich mich „getraut“ habe.
Trotzdem empfinde ich es als eine Frechheit, dass Don't look back in anger immer nur dann gecovert wird, wenn ich nicht dabei sein kann (ja, ich spiele auf das Konzert in Dortmund an).
Mir ist vermutlich auch zum ersten Mal aufgefallen, dass man seinen Blick nicht immer nur auf Casper, sondern auch mal auf Gitarrist Michbeck und Trompeter, Gitarrist und was weiß ich nich alles Markus Ganter richten sollte. Die beiden machen wohl gerne mal ein paar Späße, wenn gerade weiter nichts zutun ist …

Das übliche „Unentschieden“ durfte natürlich auch nicht fehlen und wie so oft wurde der Lautstärkewettbewerb zwischen linker und rechter Seite Daniels Meinung nach nur ganz knapp entschieden. Ich zitiere: „Das hat es ja noch nie gegeben!“
Generell ist es ja für mich alleine schon immer ein erfolgreiches Konzert, wenn Ariel gespielt wird– liebstes Lieblingslied, ihr wisst schon, mit dem Lieblingsmenschen gleich dabei.
Viel zu schnell war es tatsächlich aber auch schon wieder vorbei und nachdem wir noch ein bisschen Zeit vor dem Zelt vertrieben hatten, machten wir uns durch ziemlich viel Matsch auch wieder auf den Weg zurück zum Auto, wo natürlich das übliche Parkplatz-Chaos wartete, denn natürlich müssen alle gleich die Flucht antreten!

Das alles hat natürlich auch gleich wieder Lust auf mehr gemacht und so versuchen Annika und ich unser Glück bei dem Visions Geburtstags Gedingse, dessen Name ich mir einfach nicht merken kann.
Vielleicht gibt’s dann also bald mehr zu lesen .. bis dahin sag ich dann erst mal

xoxo,
Nicole.

Samstag, 23. August 2014

Demnächst #1

Hey!

Lieblingsmusik-live-sehen-woller der ich bin, habe ich euch heute mal zusammengetragen, was ich mir in nächster Zeit alles so ansehen werde oder was ich mir gerne noch ansehen würde, auch wenn ich sehr davon überzeugt bin, dass sämtliche Konzerte in naher Zukunft unter der Woche liegen. Uncool, aber noch lange kein Grund, nicht hinzugehen.
Schließlich habe ich ja schon mal einen Blick auf den Stundenplan vom letzten Jahr geworfen und hoffe jetzt einfach, dass der diesjährige ähnlich aussieht. Und ich 'ne gute Gruppe bekomm.

Aber genug des Geschwafels!
Gleich morgen geh ich mir im Underground (Köln) East Cameron Folkcore angucken. Das geschätzte Dutzend Musiker sehe ich damit schon zum zweiten Mal und ich freu mich!
Danach gibt's erst mal eine kleine Pause, um den Umzug zu bewerkstelligen, aber da Casper gestern mal wieder überzeugt hat, geht's auf jeden Fall zur Visions Party im September, um Karten für das Konzert am 3.10. im FZW (Dortmund) zu ergattern! Schließlich könnte es ja durchaus sein, dass es dieses Jahr kein Festival nach Weihnachten gibt ...

Der Oktober ist aber sowieso ein Monat, der jetzt schon herrlich voll ist. Eine kleine Auflistung wird wohl schneller gehen.

10.10.2014 - KMPFSPRT im Underground (mit Matula als Support)
13.10.2014 - Kraftklub im Gebäude 9
25.10.2014 - VISIONS 25th Anniversary Festival (Kraftklub, Thees Uhlmann, Royal Republic und Marcus Wiebusch)
30.10.2014 - Kraftklub im Doornrossje

Vielleicht lasse ich mich in Zukunft etwas öfter dazu hinreißen, Blogposts zu meinen besuchten Konzerten zu tippen, aber als Überblick sollte das ja doch erst einmal reichen.

In dem Sinne,
Nicole.

Dienstag, 8. Juli 2014

(Halb-)neu: Jugend mutiert von KMPFSPRT

Das ist doch kein Name für 'ne Band, habe ich mir ebenfalls gedacht, als ich im vergangenen Jahr auf die EP der Band KMPFSPRT aufmerksam geworden bin (erschienen 2012). Tatsächlich scheint der Name aber doch Programm zu sein, jedenfalls musikalisch gesehen.
Das wurde noch einmal mit dem im Januar 2014 erschienenen Album Jugend Mutiert verdeutlicht. In meinen Augen hat bereits eine deutliche Entwicklung zwischen EP und dem Album stattgefunden und während ich die Platte zunächst nur wegen des schönen Bundles mit Kampftauben-Top bestellte, ist es nun doch zu einer meiner Lieblingsplatten geworden.


 

Denn dieses Lied ist nicht für dich …

...heißt es bereits in der ersten Single Musikdienstverweigerer, die vor Albumrelease erschien. Gefeatured wird dort außerdem Felix von Frau Potz.
Viel wichtiger ist aber doch, dass der Song vor allem mit seinem zugehörigen Musikvideo ein eindeutiges Zeichen gegen Homophobie setzte.


Die Melodie ist dissonant, der Rhythmus hart und schnell

Musikalisch zeigt sich die Band nun in meinen Augen etwas melodischer. Insgesamt gibt es auf dem Album verteilt chorähnliche Passagen, die es alles etwas „gefüllter“ wirken lassen, während ich die EP teilweise musikalisch noch etwas unkontrolliert finde. Auch stimmlich hat sich aber auch einiges getan, denn auf der EP empfand ich diese noch als irgendwie bedrohlich.

Während ich bereits erwähnte, dass musikalisch eine große Entwicklung zwischen den beiden Veröffentlichungen der Band stattfand, finden sich dazu passend auch textlich Parallelen, denn viele der Songs erzählen in gewisser Weise vom erwachsen werden und vielleicht auch von einer gewissen Unzufriedenheit genau damit.

Und meistens bist du müde
Und kämpfst dich durch den Tag
Gedanken schon beim Sterben

Auch mein persönliches Lieblingslied Atheist behandelt textlich gesehen eine ähnliche Situation, allerdings punktet für mich ganz besonders die Musik im sechsten Song des Albums, denn zur Verstärkung wurde hier, wenn ich mich nicht verhört habe, eine Posaune, aber auf jeden Fall ein Blasinstrument hinzugefügt.

So wie jedes Mal ist das Wort zum Sonntag 'schade'
Das Wort zum Freitag 'Bier'
Und das Wort zum Samstag 'Kater'

Insgesamt finde ich aber besonders dieses Stück sehr interessant, da es sich sowohl musikalisch als auch textlich in zwei Hälften teilt.
Es beginnt mit einer eher langsamen Melodie in der ersten und zweiten Strophe, die im Gegensatz zur dargebotenen Geschichte über Vertrauensbruch steht.
Die zweite Hälfte nenne ich jetzt einmal die „Bewältigung“, die mit dem oben zitiertem Text einsetzt. Die Musik gewinnt insgesamt etwas an Schnelligkeit, bleibt aber eher „locker und leicht“ und die Bläser verbreiten meiner Meinung auch eher gute Laune, als das sie an die erste Hälfte anknüpfen. Vielleicht lässt sich hier also von erfolgreicher Bewältigung, zumindest musikalisch gedeutet, sprechen.

Scheiß auf den schönen Schein!

KMPFSPRT zeichnen sich auf ihrer Platte aber auch dadurch aus, kein Blatt vor den Mund zu nehmen. So gibt es Zeilen gegen den Kapitalismus (Denn hier unten brennt die Welt, da oben Lachs und Scheine, Theorie der guten Chance), gegen Religion und vor allem deren Ambivalenz (Aus Schuld und Pflicht und Zwang predigst du Erlösung mit der Waffe in der Hand, Keiner von Millionen) und irgendwie auch gegen das erwachsen werden (Wenn Lieder nicht mehr helfen, kein Gedicht und kein Gebet, Unter Kannibalen).

Die Lieder für dich waren dir immer etwas peinlich ..

Insgesamt kann ich eigentlich keine Band nennen, die mich irgendwie an die Kölner Band erinnert. Aus einem mir nicht ersichtlichen Grund erinnert mich Am Ende hell jedoch immer ein bisschen an Tomte und deren Frontmann Thees Uhlmann.
Das aber jetzt auch einfach einmal außer Acht lassend, ist Jugend Mutiert ein wirklich gutes – überzeugendes! - erstes Album der Band. Für mich erscheinen sie bereits weitaus professioneller, als man es vielleicht erwarten würde.
Für mich alles nur Grund zur Begeisterung und er Hoffnung auf mehr!

Mittwoch, 2. Juli 2014

Fundbüro: Too fast for love von Mötley Crüe

Too fast for love erschien erstmalig 1981 auf dem bandeigenen Label Leathür Reacords. Damals konnte die Platte den gewünschten Erfolg noch nicht erzielen und schaffte nur einen Platz 77 in den Charts. Allerdings erzielte sie durch die Erfolge der folgenden Alben nachträglich Platinstatus.
Ein Jahr später wurde es erneut veröffentlicht, diesmal auf Elektra Records. Diese zweite Version lässt allerdings Stick to your guns, einen Song des Albums, vermissen, sodass sich die Spielzeit auf eine knappe halbe Stunde verkürzt.

Das Albumcover nimmt deutlichen Bezug zum Rolling Stones Album Sticky Fingers, was sich im Vergleich zeigt.

 













Plug me in, I'm alive tonight

Genau damit eröffnen Mötley Crüe ihr Album und ich finde genau das auch sehr bezeichnend für eben dieses. Vierunddreißig Minuten lang dröhnt es aus den Boxen, ein Song lauter und rockiger, als der vorangegangene.
Die Lyrics entstammen dem Song Live Wire, der als einziger zusammen mit einem Video veröffentlicht wird.


Dass so ein „zusammengewürfelter Haufen“, wie sich motley crew übersetzt, dabei so gut harmoniert ist eine Sache, die der Musik wohl zugute kommt. Teilweise muss man sagen, dass die Band auch durchaus von der eher außergewöhnlichen Stimme des Sängers Vince Neil lebt.
Nikki Sixx spielt nicht nur den Bass, er hat auch die Texte zu beinahe allen Liedern alleine oder in Mitarbeit verfasst. Die Texte des ersten Albums unterscheiden sich in meinen Augen allerdings noch deutlich von denen der folgenden Alben.

Watch her suck you clean
And you should've seen her dance

Im Allgemeinen geht es sehr oft um ein ganz normales Thema für die Hard-Rock-Band: Frauen. Auch in den folgenden Alben wird dieses Thema noch oft genug aufgegriffen, doch werden die Texte persönlicher oder beziehen sich auf die persönlichen Erfahrungen, die sie als Band gemacht haben.

Frankie died just the other night …

sind dabei in meinen Augen die persönlichsten Worte, die ich auf dem Album finden konnte. Frankie bezeichnet hierbei Mötley Crüe's Bassisten Nikki Sixx (gebürtig Frank Carlton Serafino Feranna), der seinen Namen im Jahr vor dem Album-Release offiziell ändern ließ.

Some damn punk went and
Took Frankie's life

An seine Stelle trat Nikki Sixx, der die Band zusammen mit Tommy Lee gegründet hatte, nachdem er die Band London verlassen hatte. Allerdings schaffte es einer der Songs von Sixx & Lizzie Grey aus der gemeinsamen Zeit bei London auch auf Too fast for love: Public Enemy #1. Dieser Song erzählt eine Geschichte, die mich im ersten Moment ein bisschen an die von Bonnie & Clyde erinnert und unterscheidet sich meiner Meinung nach damit durchaus von den anderen Songs und den dadurch erzählten Geschichten.

I'm screaming take me to the heights tonight

Mit dem Album als Gesamtwerk wird, wie ich finde, deutlich, was die Band wollte: Erfolg. Zwar hatten vorher alle Mitglieder bereits Erfahrungen in verschiedenen Bands gesammelt, doch Mötley Crüe sollte etwas anderes, erfolgreicheres darstellen. Sowohl in den Köpfen der Bandmitglieder, als auch im Endeffekt auf der fertigen Platte.
Dass sich dies bestätigen sollte, wurde allerdings mit dem ersten Album – wie bereits erwähnt – noch nicht deutlich und bis zum zweiten Album Shout at the devil durchging die Band noch einmal einen gehörigen Imagewechsel – hin zu mehr schwarzem Leder und musikalisch gesehen etwas weniger Punk und mehr Rock.

Sonntag, 26. Januar 2014

Fundbrüro: Rivanna Junction von Tim Barry

2006 erschien das erste Soloalbum des Avail-Sängers Tim Barry. Veröffentlicht zunächst auf Suburban Home Records unterscheidet es sich deutlich von der Musik der Punkband aus Richmond, Virginia. Das Album umfasst 10 Songs, in denen der Sänger immer wieder Bezüge zieht zum Staat Virginia und allgemein gesehen den amerikanischen Südstaaten.
Dieses Thema lässt sich auch auf dem Artwork wiederfinden. Auf der Rückseite ist eine große Fabrikhalle zu sehen, auf der in großen Lettern Southern States zu lesen ist.

With warmth and with grace

Der erste Song Trash Inspirations wird durch den langsam Schlag einer Glocke eingeleitet, bevor das Schlagzeug einen dominanten Rhythmus fortsetzt. Somit entsteht in meinen Augen ein Gegenspieler zu Barry's kräftiger Stimme.
Allerdings ist deutlich zu erkennen, dass der Sänger es versteht, gefühlvolle, leise Töne auch mit rauen, teilweise wütenden, lauten Tönen abzuwechseln. So wird die entsprechend erwünschte Atmosphäre auch auf den Zuhörer transportiert.
Im Song Cardinal in Red Bed wird eine ganz andere Seite zu den lauten Tönen deutlich, denn zur Klavierbegleitung schlägt Barry beinahe zerbrechlich anmutende Töne an, um eine kurzweilige Romanze zu beschreiben.

I put ice in the trash can to cool down my beer
Breathe in the perfume in the room of the person last heer

So heißt es in Avoiding Catatonic Surrender und meiner Meinung nach wird daran deutlich, wie bodenständig beides, Musik und Text, von Tim Barry gehalten wurde. Man kann sich jederzeit mit dem Lyrischen Ich identifizieren, wie ich finde und das macht das Album durchaus zu etwas ganz besonderem.

I write standard boring songs with boring standard chords

Vielleicht hat Barry damit sogar recht, aber auch die einfachsten Akkorde müssen immerhin beherrscht und in eine stimmige Reihenfolge gebracht werden. Natürlich ist das Album sehr einfach gehalten, aber das macht das gesamte Folk-Genre für mich auch irgendwie aus. Es sind eben Songs, die man so auch nur mit einer Gitarre am Lagerfeuer spielen könnte.

But I'd do it again, I don't regret it

Rivanna Juction erzählt uns von Freundschaft und Familie, von Verbundenheit und davon, zu dem zu stehen, was man tut. Das zeigt sich durchaus am dritten Song Dog Bumped. Der Song erzählt vielleicht sogar von dem, was man sich in Amerika als so realistisch vorstellt – ich zumindest.

And I shot him dead and I don't care

Durch die Lyrics wird diese mehr als traurige Thematik von einem Bruder, der den Freund seiner Schwester tötet, weil er sie grün und blau geprügelt hat, erst so wirklich deutlich, denn die Musik dazu steht ganz im Gegensatz und ist zunächst eher fröhlich. Erst als der Bruder in den Lyrics hinter Gitter geht (Well I took my last breath of fresh air) passiert ein Bruch in der musikalischen Begleitung und sie passt sich dem Text an.

Do you like me or just the idea of me?

Exit Wounds ist schlicht und ergreifend mein Lieblingssong auf dem Album. Vielleicht auch, weil es das erste Lied war, dass ich jemals von Tim Barry gehört habe, aber auch, weil es ein tieftrauriger Song ist über ein Lyrisches Ich, das nach dem Ende seiner Beziehung von Zweifeln zerfressen wird.
Besonders das E-Gitarrensolo unterstützt hier die Thematik.
Ich denke mit diesem Song demonstriert Barry einmal mehr, wie nah am Leben seine Musik eigentlich ist und dass es alles in allem nichts utopisches, unvorstellbares beinhaltet.




Stubborn like a mule, cruel like a bitter soul

Barry's Einflüsse durch seine Bands Avail und (Young) Pioneers werden in seiner Soloarbeit nicht mehr wirklich deutlich, da er sich eher dem Folk-Genre zuwendet, allerdings finden sich in den Lyrics immer noch kleine Überbleibsel, die wirklich ein passendes Bild des Lyrischen Ichs malen. Für mich lässt sich das gesamte Album als eine Art Zyklus betrachten, der eine einzige Person in verschiedenen Stationen seines Lebens betrachtet.

Was sich aber durchaus sagen lässt, ist, dass viele der Songs nur im Gesamtkonzept des Albums funktionieren und zumindest mich als Hörer losgelöst davon nicht erreichen konnten. In ihrer Gesamtheit finde ich allerdings, dass ein gut durchdachter Wechsel von langsameren, melancholischeren Stücken und schnelleren Stücken herrscht.

Below the stars and feeling old … it'll be okay

Mittwoch, 22. Januar 2014

Vorboten: Stay Happy There von La Dispute

In den ersten Monaten des neuen Jahres erscheinen so unglaubliche viele neue Alben, dass ich gar nicht richtig weiß, was ich zuerst haben muss und was nicht. Ziemliches Dilemna, wenn ihr mich fragt. Allerdings stehen La Dispute mit ihrem neuen Album Rooms of the House ganz weit oben.
Den ersten Song aus dem ende März kommenden Album könnt ihr euch jetzt schon einmal anhören.




Wenn ihr euch dazu entscheidet, das Album zu bestellen, macht das doch über Kingsroadmerch - da könnt ihr auch gleich noch was Gutes tun :) Weitere Informationen dazu gibt's im Shop.

Dienstag, 21. Januar 2014

Unterwegs: Owls by nature in Köln

(D) Da ich bei den werten Damen und Herren von Lieblingstape einen Gästelistenplatz +1 gewonnen hatte, ging es für mich und die Pausenmusikerin gestern Abend nach Köln. Ins Blue Shell – Lieblingslocation und so. Kaum zu glauben, dass unser letzter Besuch dort schon beinahe ein Jahr her ist.
Wie dem auch sei, Owls by nature haben gestern dort im Zuge ihrer The Hunted Tour gespielt und ich muss ja ehrlich gestehen, dass ich von der Band vorher noch nie so wirklich etwas gehört hatte. Erst als ich erfahren habe, dass ich wohl hingehen werde, hab ich mir auf Youtube den Song Hurricane angehört, der mir auf Anhieb gefallen hat.



Meine Begleitung und ich hatten beim Bandnamen wohl die gleichen Assoziationen und haben uns beide eine Frau am Gesang vorgestellt – wie auch immer – aber wir haben ja dann festgestellt, dass dem nicht so ist.
Owls by nature, das sind 5 Bandmitglieder. Zwei Gitarren, ein Bass, ein Keyboard/Banjo und ein Schlagzeuger. Zusätzlich natürlich noch der Gesang und eine seltsame Gerätschaft, deren Namen ich leider nicht kenne – dafür hab ich ein schlechtes Foto davon!

Musikalisch war ich, wie oben bereits angedeutet, wirklich positiv überrascht von der Band. Ich höre im Moment sowieso sehr gerne Folk und da hat das gestern wirklich super gepasst. Dabei muss man sagen, dass der Band die Punkeinflüsse auch deutlich anzumerken sind und es nicht alles nur ruhig und entspannt war.
Owls by nature machen aber vor allem eines: gefühlvollen, mitunter rauhen Folk der durch die Texte sowie das gesamte Auftreten der Band einfach mitreißt. Für mich hat die Band, wie ich finde, eine perfekte Mischung gefunden, die beim Publikum auch sehr gut ankommt.

  1. Heartbreaking Ways
  2. Makers
  3. New City
  4. Brothers
  5. Wandering Woman
  6. Leavin' Now
  7. Ferris Wheel
  8. Back (…)
  9. Honesty (?)
  10. Little Birds
  11. Dancing Girl
  12. So Close
  13. Hurricane

(EN)
After I won tickets for Owls by nature's show in Cologne yesterday evening, my friend joined me, since the Blue Shell is our very favourite location and we had not been there for nearly a year.
However that be, Owls by nature stopped there on their „The Hunted Tour“ and I have to confess that I never really heared some songs by them before. Only when I found out I got to visit the concert, I took a listen on the song „Hurricane“ which really impressed me.

My friend and me really had the same associations with the bandname and thought that they had to have a female singer – because of the owls, but whatever.
The band consists of five members – two guitars, a bass player, keyboard/banjo and drums. Additionally there is, of course, the singer and one instrument I can't really name – instead I made a cheesy picture of it.

Musically the band really suprised me in a positive way. I listen to a lot of folk at the moment, so for me everything fit well. At this point I have to say that the band has really obvious punk influences, so that it's not only quiet music.
For the main part, Owls by nature do one thing: expressive, but also rough folk, that catches the audience with its lyrics and the whole appearance of the band.
For me, the band found a great mixture between reflective lyrics and and the sense of life they carry with their music.

Sonntag, 19. Januar 2014

Affentheater: Nora oder Ein Puppenheim

„Nora oder Ein Puppenheim“ ist ein eines der bekanntesten Werke von Henrik Ibsen, das 1879 in Kopenhagen aufgeführt wurde. Im Zuge meines Deutschunterrichts habe ich mir das Stück am 17.01. im Aachener Stadttheater angesehen.
Ich muss gestehen, dass ich im Vorfeld nicht soviele Erwartungen an das Stück hatte, da es mir in der verschriftlichten Form schon nicht sehr gut gefallen hat. Genau dieser Eindruck schien sich auch im ersten Teil des Stückes zu bewahrheiten. Hinzu kam noch, dass das Stück einer Modernisierung unterzogen worden war. Aus Makronen, die Nora heimlich isst, wurden Zigaretten und begonnen wurde das Stück mit einer Gesangseinlage von Nora und Torvald Helmer am Klavier.


Hat mich alles in allem wirklich ein bisschen verwirrt, da ich damit gerechnet hatte, dass das Stück im Original aufgeführt wird. Ich bin zudem auch kein großer Freund von modernisierten Neufassungen. Irgendetwas passt nie ganz rein, ob es die Sprache ist, oder die Intention die ursprünglich vermittelt werden sollte.
Die Protagonistin Nora, dargestellt durch Lara Beckmann, wirkt im Stück unglaublich aufgedreht und meiner Meinung nach sind Figuren wie Chrstine Linde, dargestellt durch Nele Swanton, einfach untergegangen.
Dadurch, dass Ibsen in seinem Stück ganz deutlich die Rolle und die Emanzipation der Frau im 19. Jahrhundert behandelt, ist es mir schleierhaft, wie dieser Konflikt Noras, die die Unterschrift ihres Vaters gefälscht hat, um mit einem Darlehen das Leben ihres Mannes zu retten, einfach so übertragen werden kann.


Der zweite Teil des Stückes war da für mich durchaus angenehmer. Warum kann ich gar nicht so genau sagen, allerdings war es für mich alles sehr stimmig, wie Torvald Helmer, gespielt von Benedikt Voellmy, von Noras großem Geheimnis erfährt und wie er darauf reagiert. Nora, die bis dahin immer nur auf dem Tisch getanzt hat, um ihren Mann zufrieden zu stellen und ihn nicht ahnen zu lassen, dass nicht alles so in Ordnung ist, wie er es denkt, möchte zum ersten Mal ein ernstes Gespräch mit ihrem Mann führen und entschließt sich im Zuge dessen dazu, ihren Mann und ihre Kinder alleine zu lassen, um endlich auch Verantwortung sich selbst gegenüber zu übernehmen.
Das Ende des Stückes war dadurch für mich deutlich mitreißend und konnte für mich einiges aus dem vorhergegangenen wieder „gutmachen“.

Am selben Tag habe ich im Zuge des Theaterbesuchs ebenfalls an einem Workshop teilgenommen, der sich gleich auf das Drama beziehen sollte. Für mich waren aus der Arbeit dort allerdings keine wichtigen Schlüsse zu ziehen, die nicht vorher entweder schon klar waren oder eine besondere Relevanz besaßen, da der Workshop an sich viel grober in seiner Thematik gehalten worden war.

Abschließend möchte ich noch einmal sagen, dass mir das Theaterstück im Allgemeinen doch noch sehr gut gefallen hat. Ich habe nur anfangs mit etwas ganz anderem gerechnet und hätte das Stück wirklich auch gerne einmal in seiner Originalform gesehen.

Dienstag, 14. Januar 2014

Vorboten: Tierpark Neumünster von ClickClickDecker

Im letzten Jahr noch erschien die erste Single aus ClickClickDecker's neuesten Album "Ich glaube dir gar nichts und doch irgendwie alles", die auf den Namen "Tierpark Neumünster hört.
Das sind also die ersten Klänge aus dem nun mehr fünften Album. Mich machen sie jedenfalls neugierig auf mehr ...
...wären da nicht die seltsamen Vinylversionen.


Montag, 13. Januar 2014

Traummomente: Februar 2014

Wenn ich es mir nur leisten könnte, würde ich mir viel mehr Kram angucken. Leider muss da aber doch eine Auswahl getroffen werden.
Dabei ist so ein gutes Konzert doch eigentlich unbezahlbar.

Für mich steht im kommenden Monat folgendes zur Auswahl:

 5.02.2014 -> Ja, Panik; Köln, Gebäude 9
15.02.2014 -> ClickClickDecker; Köln, Die Werkstatt
18.02.2014 -> Gerard; Dortmund, FZW
21.02.2014 -> Die Nerven; Köln, King Georg
21.02.2014 -> Paper & Places; Essen, Weststadthalle
25.02.2014 -> The Boxer Rebellion; Bochum, Zeche

Samstag, 11. Januar 2014

Fundbüro: Unknown Pleasures von Joy Division

Im Jahr 1979 erscheint das erste „richtige“ Album der Band Joy Division und markiert damit den Beginn einer vieler tragischen Geschichten der damaligen Szene.
Alles beginnt damit, dass die Band Warsaw sich, um Verwechslungen zu vermeiden, 1978 in Joy Division umbenennt. Es werden verschiedene Aufnahmen gemacht, unter anderem für die BBC und sogar ein erstes Album wird im Mai 1978 aufgenommen, doch vor 1995 nie veröffentlicht werden. Unstimmigkeiten zwischen Band und Plattenfirma, vor allem aufgrund der eingesetzten Synthesizer führten damals zu dieser Entscheidung.

Into no-man's land

Am 14. Juni 1979 erscheint Unknown Pleasures auf Factory Label. Die erste Auflage verkauft sich nur schleppend und erst nach Curtis' Tod und dem zweiten Album Closer kommt auch Unknown Pleasures für eine Woche in die britischen Charts.
Ab diesem Zeitpunkt bis heute zählt es aber zu einem Meilenstein des Post-Punk. Außerdem gilt die Band als ein Wegbereiter des Dark-Wave, ebenso wie die Bands Bauhaus, The Cure oder später auch New Order.

I worked hard for this

Das ist nicht nur eine Zeile aus dem Song Candidate, sondern auch etwas, das man dem Album ganz deutlich anhören kann. Alles was man hören kann, die Art, wie die Songs aufgebaut sind und in welche Reihenfolge sie schlussendlich gebracht wurden, erscheint mir durchaus plausibel und gibt der Platte auch abgesehen von den Texten einen tieferen Sinn.
Für mich ist deutlich, das jeder Song in sich eine Steigerung aufweist, dies aber auch im Gesamtkonzept des Albums noch einmal deutlich zu sehen ist.
Auch hat die Band es gut geschafft, Curtis' so markante Stimme gut zu präsentieren. Meiner Meinung nach steht sie das ganze Album über im Vordergrund und gibt der Band einen hohen Wiedererkennungswert. Dass die Instrumente in großen Teilen der Musik eher hintergründig stattfinden ist durchaus stimmig.
Trotzdem schafft die E-Gitarre, auch hier wieder, zusammen mit verwendeten Synthesizern, eine düstere Atmosphäre, die durch Ian Curtis' Baritonstimme und auch in seinen Texten aufgegriffen wird.
In Songtiteln werden Curtis' musikalische und literarische Einflüsse deutlich. So verwies er des öfteren auf Künstler wie David Bowie und Lou Reed, sowie seine Lieblingsband The Doors.

I've got the spirit, but lose the feeling

Auch im Artwork der Platte wird die düstere Grundstimmung aufgegriffen, dadurch, dass es hauptsächlich schwarz gestaltet ist. Nur in der Mitte sind in Weiß Radiopulse zu sehen, eine Idee des Schlagzeugers Stephen Morris.
Strukturiert werden A- und B-Seite in Inside (B) und Outside (A). Auch textlich sind dort deutliche Unterschiede zu erkennen.
Ein typischer Song für die A-Seite ist der Auftakt des Albums, Disorder. Mit einer eingängigen Melodie täuscht dieser einen unaufmerksamen Hörer beinahe über die Hoffnungslosigkeit und die Unsicherheit des Lyrischen Ichs hinweg, die im Text deutlich wird (It's getting out of hand ..). Im Anschluss daran zeigt Day of the Lords chorähnliche Elemente mit mehrstimmigem Gesang.
Die Inside wird für mich am Song Shadowplay deutlich. Dieser scheint sich textlich beinahe in den Gedanken von Curtis' zu bewegen, wenn man die Entwicklung der Band und des Sängers im Besonderen vorwegnimmt (I could only stare in disbelief as the crowds all left).

In a room with no window in the corner, I found truth

Auch in weiteren Songs ist für mich deutlich zu erkennen, wie es nach seiner Epilepsie-Diagnose um Sänger Ian Curtis stand. Die Anfälle, die teilweise auch auf der Bühne, während Konzerten der Band auftraten, machten ihm schwer zu schaffen, außerdem sorgte seine Medikation für starke Stimmungsschwankungen. Diese führten allerdings auch zu der typischen düsteren Atmosphäre, die durch die Musik stets geschaffen wurde.

Directionless, so plain to see
A loaded gun won't set you free
So you say

Als seine Frau sich nach einer aufgedeckten Affäre von Curtis' scheiden ließ, verstärkte sich seine Erkrankung zusätzlich. Bereits zu diesem Zeitpunkt unternahm er einen ersten Selbstmordversuch, woraufhin die Band eine Pause plante. Allerdings konnte diese nie umgesetzt werden, viel mehr wurde nun eine Amerika-Tour geplant.

Trapped in a cage and surrendered
Too soon

1980 verstärkte sich Curtis' Angst vor der kommenden Amerika-Tour zunehmend. Zum einen aufgrund seiner Erkrankung, zum anderen litt der Sänger unter Flugangst. In der Nacht vom 17. auf den 18. Mai, einen Tag vor der Tour, erhängte er sich schließlich in seinem Haus in Macclesfield.

No longer the pleasure

Das zweite Album Closer erschien im Juli 1980 und bescherte Joy Division und insbesondere Ian Curtis post mortem einen bedeutenden Platz in der Geschichte der Rockmusik. Besonders Love will tear us apart, ein Song, der bei seiner ersten Veröffentlichung nicht sonderlich zur Geltung gekommen war, wurde weltweit bekannt.
Auch heute noch haben Joy Division, sowie die daraus resultierende Band New Order und deren Musik großen Einfluss auf aktuelle Bands wie Interpol, Editors, aber auch auf die Post-Rock Band Mogwai.

We were strangers, we were strangers ...

Donnerstag, 9. Januar 2014

Vorboten: Schwarzweissfotos von Matula

Im Februar erscheint das neue Album von Matula unter dem Namen "Auf allen Festen". Seit heute gibt es den ersten Song und das zugehörige Video zu bestaunen und was soll ich sagen? Ich will am liebsten jetzt gleich meine Platte haben und sie anhören!
Das gute Stück kann man übrigens hier schon vorbestellen.
Das zweite Album konnte mich mit Songs wie "Strassen" oder "Over the top" schon restlos begeistern. Außerdem ist die aktuelle Platte grün, nur um es mal gesagt zu haben.

Hier könnt ihr jetzt aber auch den ersten Song "Schwarzweissfotos" aus dem neuen Album anhören und bewundern.


Mittwoch, 8. Januar 2014

Vorboten: Glücksversprechen von Egotronic

Electropunk und Sprechgesang. Diese beiden Worte beinhaltet bereits der erste Satz von Egotronic's Wikipediaseite. Eine Band, bei der man sich gar nicht richtig sicher ist, ob es überhaupt eine ist.
Aber ganz egal, denn die Musik zählt ja bekanntlich viel mehr.
Ein neues Album der Berliner Band, um genauer zu sein ein physischer Tonträger, lässt schon seit 2011 auf sich warten, aber nun scheint sich endlich etwas zutun, mit neuer Besetzung um Torsun
Zumindest ein erstes Lied mitsamt Video ist jetzt aufgetaucht. Hört doch mal rein, ich find's klasse!