„Nora oder Ein Puppenheim“ ist ein
eines der bekanntesten Werke von Henrik Ibsen, das 1879 in Kopenhagen
aufgeführt wurde. Im Zuge meines Deutschunterrichts habe ich mir das
Stück am 17.01. im Aachener Stadttheater angesehen.
Ich muss gestehen, dass ich im Vorfeld
nicht soviele Erwartungen an das Stück hatte, da es mir in der
verschriftlichten Form schon nicht sehr gut gefallen hat. Genau
dieser Eindruck schien sich auch im ersten Teil des Stückes zu
bewahrheiten. Hinzu kam noch, dass das Stück einer Modernisierung
unterzogen worden war. Aus Makronen, die Nora heimlich isst, wurden
Zigaretten und begonnen wurde das Stück mit einer Gesangseinlage von
Nora und Torvald Helmer am Klavier.
Hat mich alles in allem wirklich ein
bisschen verwirrt, da ich damit gerechnet hatte, dass das Stück im
Original aufgeführt wird. Ich bin zudem auch kein großer Freund von
modernisierten Neufassungen. Irgendetwas passt nie ganz rein, ob es
die Sprache ist, oder die Intention die ursprünglich vermittelt
werden sollte.
Die Protagonistin Nora, dargestellt
durch Lara Beckmann, wirkt im Stück unglaublich aufgedreht und
meiner Meinung nach sind Figuren wie Chrstine Linde, dargestellt
durch Nele Swanton, einfach untergegangen.
Dadurch, dass Ibsen in seinem Stück
ganz deutlich die Rolle und die Emanzipation der Frau im 19.
Jahrhundert behandelt, ist es mir schleierhaft, wie dieser Konflikt
Noras, die die Unterschrift ihres Vaters gefälscht hat, um mit einem
Darlehen das Leben ihres Mannes zu retten, einfach so übertragen
werden kann.
Der zweite Teil des Stückes war da für
mich durchaus angenehmer. Warum kann ich gar nicht so genau sagen,
allerdings war es für mich alles sehr stimmig, wie Torvald Helmer,
gespielt von Benedikt Voellmy, von Noras großem Geheimnis erfährt
und wie er darauf reagiert. Nora, die bis dahin immer nur auf dem
Tisch getanzt hat, um ihren Mann zufrieden zu stellen und ihn nicht
ahnen zu lassen, dass nicht alles so in Ordnung ist, wie er es denkt,
möchte zum ersten Mal ein ernstes Gespräch mit ihrem Mann führen
und entschließt sich im Zuge dessen dazu, ihren Mann und ihre Kinder
alleine zu lassen, um endlich auch Verantwortung sich selbst
gegenüber zu übernehmen.
Das Ende des Stückes war dadurch für
mich deutlich mitreißend und konnte für mich einiges aus dem
vorhergegangenen wieder „gutmachen“.

Abschließend möchte ich noch einmal
sagen, dass mir das Theaterstück im Allgemeinen doch noch sehr gut
gefallen hat. Ich habe nur anfangs mit etwas ganz anderem gerechnet
und hätte das Stück wirklich auch gerne einmal in seiner
Originalform gesehen.
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